Noch vor dem Bau der Petrikirche, der im Mai 1954 begann, hat sich unter Bruno Störzenbach im Jahr 1951 im
Thorakhaus ein Chor, die Singgemeinde Baldham, zusammengefunden. Bruno Störzenbach berichtet von einem ersten Konzert, das an Ostern 1952 zusammen mit dem Chor der Truderinger Kirchengemeinde durchgeführt wurde. Die Bereitwilligkeit der Kantorei mit anderen Chören zusammenzuwirken war von Anfang an gegeben. |
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1959 trat Ruth Schmidt als Gemeindehelferin und Organistin ihren Dienst bei der Petrikirche an. Mit Pfarrer Oskar Rohrbach, der im Oktober 1961 in die 1. Pfarrstelle eingeführt wurde, hatte sie von Anfang an ein gutes Einvernehmen. Pfarrfrau Emmi Rohrbach wurde ein eifriges Mitglied der Singgemeinde. Ende 1966 übersiedelte ich mit meiner noch 5-köpfigen Familie nach Zorneding (der Sohn Roland kam im Februar 1967 zu Welt) und wurde damit ein Mitglied der Petrigemeinde. Meine Frau Ursula fand bald in der Singgemeinde ein neues musikalisches Betätigungsfeld und motivierte mich, im Chor auszuhelfen, wenn Not am Tenor war; das war häufig der Fall! Mit der Zeit fand ich trotz meines noch bis 1971 dauernden Engagements beim Münchener Bachchor daran Gefallen. Es war mein Gottesdienst! |
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Mehr und mehr wuchs ich in die auch vom menschlichen her gesehen ansprechende Singgemeinde hinein. So erstaunte es mich
Jahre später, als mich ein Pfarrer mit Hinweis auf meine Bachchorvergangenheit abschätzig fragte, warum ich in solch einen Chor mitsänge. Als ich 1973 auf Bitte unseres Hausarztes Dr. Bernhard Marc in Zorneding den Chor des Kulturvereins organisierte, änderte Ruth Schmidt als Reaktion den Namen des Kirchenchors von Singgemeinde in Kantorei Baldham und verstärkte die Zusammenarbeit mit anderen Chören. Das ergab 1976 einen ersten Konzerthöhepunkt mit dem Messias von G.F.Händel, der unter Harald Geitner zusammen mit dem Münchner Sinkreis in München und im niederbayerischen Osterhofen aufgeführt wurde. Dabei steuerte ich das von mir inzwischen beim Kulturverein erstellte flexible Podium bei, das wir im Bauch des Busses mitführen konnten. Bei diesem Konzert hat auch Jürgen Harttmann mitgesungen, den ich Jahre später für die Neue Chorgemeinschaft gewinnen konnte. Ein in etwa baugleiches flexibles Podium hat Pfarrer Oskar Rohrbach zu seinem Abschied 1978 der Kantorei Baldham finanziert. Ab 1979 begann mit Heinz Dannenbauer und seinem Nazareth-Chor eine rege Zusammenarbeit bei Chorfreizeiten und Konzerten. Leider verabschiedete sich Ruth Schmidt 1989 in den vorzeitigen Ruhestand. Sie hatte das rechte Maß gefunden zwischen dem Gottesdienst des Chores in der Kirche und den die Chormitglieder motivierenden Konzerten. Ihr Wahlspruch war S.D.G. (Soli Deo Gloria). Die Priorität hatte der Gottesdienst! |
Bei der Nachfolge wurde der Student Mathias Gerstner mit der kirchenmusikalischen Gesamtleitung und Martin Zöbeley
mit der Leitung der Kantorei Baldham beauftragt. Diese Konstellation bewirkte, dass die Gestaltung von Gottesdiensten zur Nebensache degenerierte.
Die jährlichen Konzerte in Möschenfeld (Mozart, Rossini, Haydn, Dvorak, Vivaldi) mit Ankündigungen per Banner
"... in Möschenfeld" auf der Brücke an der B304 wurden die Hauptaufgabe. Zusätzlich wurde eine Chorfreundschaft mit einem Chor in Caen in der
Normandie mit gegenseitigen Besuchen aufgenommen. Das Binnenverhältnis in der Kirchenmusik der Petrigemeinde war gespannt. Mathias Gerstner gründete in Zorneding den Jubilatechor und startete seine "Bach & More" - Aktivität im Landkreis. Trauriger Höhepunkt war, dass Jubilatechormitglieder beim Abschiedssingen für den scheidenden Pfarrer Haffner nicht mitsingen konnten, weil ihnen der Ausschluss angedroht wurde. |
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Zusammen mit dem Ausscheiden von Pfarrer Haffner verließ uns auch Martin Zöbeley. Den neuen Chorleiter durfte sich die Kantorei selbst aussuchen. Wir hatten einen Musiklehrer am Grafinger Gymnasium und eine Chorleiterin aus München zur Auswahl. Nach zwei Wahlgängen haben wir uns einstimmig für die Bettina Gütschow entschieden. In den 9 Jahren ihres Wirkens bei der Kantorei wurden mehrere Chorreisen durchgeführt. 1996 war die Kantorei zu einem "Fete de la Musique" in Allauch, der Partnergemeinde Vaterstettens, eingeladen. Bei einer 2. Reise 1997 nach Allauch wurde ein deutsch/französisches Chorkonzert in der Kirche "Basilique de St Marie Majeure" in der Nähe des alten Hafens von Marseille zusammen mit dem "Chorale Chanterelle" bestritten. | ![]() |
Im Jahr 1998 fand in Kirche "Maria Königin" das Baldhamer Chorkonzert statt, an dem neben verschiedenen örtlichen Chören
auch "Chorale Chanterelle" aus Allauch mitwirkte.
Eine weitere Chorreise führte im Jahr 2000 nach Pisek in Tschechien, wo zusammen mit "Sonitus Pisek"
gemeinsame konzertiert wurde. 2001 fand unter Beteiligung von "Arioso Caen" unter der Leitung von Nicole Le Cacheux in der Pfarrkirche Vaterstetten ein deutsch/französisches Chorkonzert statt. Zum 50. Jubiläum der Kantorei wurde eine Jubiläumszeitung und eine Chronik der Veranstaltungen produziert, die als PDS-Druckdateien zur Verfügung stehen. Anlässlich der ersten Vaterstettener Chornacht 2002, die der Kantor und Chorleiter Markus Landerer zur Orgeleinweihung in der Vaterstettener Pfarrkirche veranstaltete, wurde von der Kantorei zusammen mit "Sonitus Pisek" unter der Leitung des tschechischen Chorleiters Josef Hrdy eine a capella Messe von Zdenek Lukas aufgeführt. Zusammen mit dem Chor der Pfarrkirche Vaterstetten unter Markus Landerer (seit 2007 Domkapellmeister am Stephansdom in Wien) wurden drei gemeinsame Konzerte durchgeführt (1999,2000 und 2002). Im Mai 2003 hatten wir unter der Leitung von Thomas Pfeiffer zusammen mit Kammerchor "con moto" ein "Singet dem Herrn"-Konzert in Möschenfeld und Markt Schwaben. Zum Festkonzert anlässlich des 50. Kirchenjubiläums der Petrikirche hat 2004 Bettina Gütschow ein Te Deum vom Zeitgenossen Mozarts, Joseph Martin Kraus, ausgewählt. Aus der von der Joseph Martin Kraus-Gesellschaft zur Verfügung gestellten Partitur-Abschrift hat ein Chormitglied der Kantorei, Joseph Sturm, mittels Capella auf seinem PC das Aufführungsmaterial erstellt. Vor der Aufführung hat sich Bettina mit dem Chorleiter Konstantin Köppelmann der Neuen Chorgemeinschaft beraten, die im Jahr 2003 erstmalig die Oper Proserpina von Joseph Martin Kraus in deutscher Sprache aufführte. Nach mehrmaligem Dissens mir Bettina bezüglich der Priorität der Auftritte der Kantorei im Gottesdienst (Höhepunkt war "Heiligabend fällt einmal aus" im Probenplan 2004) habe ich meinen Austritt aus der Kantorei erklärt, weil man mir vorwarf, ich hätte das Te Deum-Material an Konstantin Köppelmann weitergegeben. |
Nach der Aufgabe von Bettina Gütschow betreute die Kantorei vorübergehend Rainer Dunker, der es sogar schaffte mit uns
bei der Vaterstettener Chornacht aufzutreten. Im Herbst kam durch glückliche Umstände Maria Benyumova aus der Meisterklasse von Prof. Michael Gläser
zu uns. Um das inzwischen vom Kirchenvorstand gekürzte Gehalt der Chordirigentenstelle (meine diesbezüglichen Befürchtungen haben sich bewahrheitet)
für Maria in angemessener Weise aufzufüllen, sprangen die Kantoreimitglieder mit einer vierteljährigen Zuzahlung ein. Maria gestaltete 2006 zusammen Florian Helgath, einem Commilitonen aus der Meisterklasse ein Weihnachtskonzert, bei dem zusammen mit dem Maria-Ward-Chor ein Gloria von Vivaldi und ein Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns in Baldham und München aufgeführt wurden. Zusammen mit dem Chor der Pfarrkirche Vaterstetten unter Beatrice Menz erklang 2007 in Möschenfeld und Vaterstetten die Petite Messe solennelle von Gioacchino Rossini. Die Kantorei beteiligte sich 2005, 2006 und 2007 an der Vaterstettener Chornacht |
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Leider verließ uns Maria Benyumova im Herbst 2007. Der Vorruheständler Josander (Jo) Amann brache seine Erfahrungen als Theater-Korrepetitor ein und
überraschte besonders bei den Chornächten mit interessanten musikalischen Akzenten. (z.B. Smile von Charlie Chaplin) Am 3. Advent 2008 bestritt die Kantorei zusammen mit der Schola von Maria Königin ein ökumenisches Weihnachtskonzert. Anlässlich der Cantionale 2009 beteiligte sich die Kantorei am 3. Juli bei der Nacht der Chöre. Das Herbstkonzert 2009 fand am 11. Oktober in der Petrikirche statt. Neben Werken von J.S.Bach, Joseph Haydn und W.A.Mozart die Missa Tempore Quadragesimae von Michael Haydn aufgeführt. Charles Muchingile begleitete an Klavier und Orgel. Das Konzert zum 1. Advent 2010 fand zusammen mit Cornelia Kneps (verheiratet Cornelia Kapsner) statt, die sich als Sopran-Solistin und als Leiterin eines Weihnachtslieder-Quodlibets beteiligte. Die Kantorei beteiligte sich 2008, 2009 und 2010 an der Vaterstettener Chornacht. |
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Ende 2010 gab Josander Amann die Chorleitung an Cornelia Kapsner ab, da ihm die weite Anreise von Gräfelfing nach Baldham
zunehmend beschwerlicher wurde. Zur 10. Vaterstettener Chornacht wiederholte 2011 die Kantorei eine a capella Messe des Tschechischen Komponisten Zdenek Lukas, die bereits 2002 in der 1. Chornacht aufgeführt wurde. Am 26. Nov. 2011 fand im Sozialdorf Herzogsägmühle ein von Josander Amman und Cornelia Kapsner gemeinsam geleitetes Adventskonzert statt (Bericht (pdf) , Bilder (pdf)) Wird fortgesetzt. |
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